Erst Schwachwind, dann Segeln unter Gennaker bei Beaufort 4
bis 5, dies alles bei strahlend blauem Himmel und Sonnenschein – herrlich, das
Leben ist schön. 13 Stunden benötigen wir für die Passage von Cabrera nach
CIUTADELLA auf MENORCA, wo wir Mittwoch, 03. April, um 19.00h längsseits Finger
an einem Schwimmsteg festmachen. Position 40 00,040‘ N, 003 49,980‘ E.
Die Freunde unserer Flottille nehmen uns mit einem kalten
Bier in Empfang. Wir treffen etwas später als sie ein, da ein gescheiteter
Versuch der Selbstversenkung während der Passage Zeit gekostet hat: Sock will
heißen Kaffee / Canan schaltet ergo die Frischwasserpumpe ein / 5 Minuten
später Alarm durch den Rauchmelder im Motorraum – Schrecksekunde / Motor brennt
nicht, Süßwasser in der Motorbilge hat den Alarm ausgelöst – Erleichterung /
Wasserdetektor in der Bilge gibt auch Alarm / Quelle wird gesucht und gefunden:
die Dusche im achteren Bumpel war aufgedreht und beförderte ca. 50 Liter Wasser
in die Bilge / auspumpen und trocknen.
Wir liegen an den Pontoons von portsIB. Im Sommer ist hier
kaum ein Platz zu ergattern, nun aber sind reichlich Liegeplätze frei und
kosten mit 19,23 EURO /Nacht (all in) nur einen Bruchteil des
Hochsaisonpreises. Freundlich und hilfsbereit ist das Personal, wir mögen es
hier zu sein.
„RISSAGA“ – 1984 und 2006 hat dieses Wetterphänomen in
Ciutadella riesige Schäden verursacht. Es ist ein „meteorologischer Tsunami“,
der unter gegebenen Rahmenbedingungen den Wasserstand im schmalen Hafenschlauch
von Ciutadella in Minuten drastisch, bis zu 3 Metern, sinken lässt, um dann als
zerstörerische Flutwelle zurückzukehren. Für den 04. April gibt es eine Warnung
! 70 cm soll die Rissaga ausmachen – die Einheimischen
winken gelassen ab, dies sei nicht so gefährlich. Ein bisschen aufgeregt sind
wir schon. Tatsächlich werden es dann auch nur ca. 20 cm, kaum merklich an den Schwimmstegen.
Ciutadella – die schönste Stadt Menorcas‘. Bezaubernd ist
die Altstadt mit ihren ruhigen Gässchen und hübschen Bauten und Plätzen, die
Menschen sind freundlich und gelassen, die Auswahl an Läden und guten Restaurants
ist groß.
Kulinarischer Höhepunkt ist jedoch eine Potluck-Party auf „Two Oars“,
unserem Flaggschiff – Fischsuppe und überbackener Weichkäse irische Art,
schwedischer Sandwich-Cake, türkische Weinblatt-Dolma, amerikanischer Magic
Cookie Bar – selten so gut und in so netter Gesellschaft gegessen!
Mit den Leihwagen (50,- Euro für 3 Tage) erkunden wir die
Insel. Killerkühe treffen wir (mehr dazu von Tim), die Haupstadt der Insel,
MAHON, besuchen wir. Hier waren wir ja bereits im Jahr 2011:
Mahon - der traurige Untergang der "Dolphins"
Mahon 26.09. - 01.10.2011
Ruinen und Kultstätten, fast 3000 Jahre alt, die Cuevas de
Colon, weiße Sandstrände - unsere Ausflüge sind interessant und machen Spaß. Richtig
gut ist der berühmte „Mahon“-Käse, den wir direkt auf einer kleinen Farm
einkaufen. Menorca gefällt.
Die schöne Stadt BONIFACIO auf KORSIKA ist unser nächstes
Ziel. Das liegt nicht so mal eben um die Ecke, sondern wird ca. 50 bis 55
Stunden Segeln bedeuten. Da wir uns in einem sehr windreichen (Mistral!) und
durchaus nicht ungefährlichen Seegebiet (Seegang!) bewegen werden, galt’s, so
früh im Jahr, ein passendes Wetterfenster zu erwischen. Wir denken, wir haben
eins – Leinen los in Ciutadella heißt es für uns und unsere Freunde voraussichtlich
am Dienstagmorgen, 09. April. Adios Espana, hasta luego!Die Flotillengang |
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