Sonntag, 14. April 2013

Korsika, Bonifacio 11.04. - 19.04.2013


Tausende anderer Segler begleiten uns auf unserem Weg von Menorca nach KORSIKA – BONIFACIO. Brüder im Geiste – nein, nicht ganz.
Es sind "Segelquallen", die in riesigen Schwärmen vereint ihr „Segel“ gesetzt haben und sich von Wind und Welle treiben lassen. Sehr hübsche Tierchen, etwas wortkarg vielleicht.


 
Interessanter sind die zahlreichen Begegnungen mit Delphinen, die Abwechslung bringen in die ansonsten wind- und ereignisarme Überfahrt. 47.5 Stunden benötigen wir für die 295 Seemeilen, um am Do., 11. April, gegen 10.30h in BONIFACIO auf Korsika, südlichster Stadt Frankreichs‘, anzulegen. Fast nicht auszumachen zwischen den weißen Steilklippen ist die enge Einfahrt in den Hafenschlauch. Wow, was für eine Landschaft.


 
Einen Adrenalinschub gibt es dann doch auch noch: bei der Anfahrt zum Anlegen in einer engen Lücke bei der  Tankstelle des Hafens‘ fällt unser Motor aus! Mausetot ist er plötzlich beim Einlegen des Rückwärtsganges zwecks Bremsung! Mit ziemlichem Schwung, mangels Bremse, knallen wir in ein Fischerboot, dessen Besitzer nur wenig amüsiert über diese Begegnung ist. Letztlich zeigt er Verständnis, repariert mit einem Hammer die abgefallene Scheuerleiste seines Bootes und zieht von dannen. Auch unsere Lime Light hat nur 2 kleine Schrammen davon getragen, Glück gehabt.

Der Liegeplatz kostet auch jetzt schon, in der Vorsaison, 38,20 Euro/Nacht, all in. Topdestination ist das zauberhafte Bonifacio halt, hier muss man einfach mal gewesen sein. Einige Yachten müssen bereits im Päckchen längsseits Molenkopf festmachen, unsere Flottille hat die letzten verfügbaren Liegeplätze an einer Mooring eingenommen. Position 41 23‘.315 N, 009 09‘.857 E.

Unsere amerikanischen Freunde Jill & Roberto auf „Two Oars“ haben uns von Menorca aus nicht nach Korsika begleiten können: sie müssen nach New York fliegen, um Visanangelegenheiten etc. zu regeln. Wir vermissen sie und hoffen, dass sie bald wieder zu uns aufschließen.

Am ersten Tag machen wir Party mit den Freunden von „Grace“ und „Cachasa“. 12 Stunden lang. Von 11.00 bis 23.00h. Hammer, Superspaß. Hier die Flotillen-Band „Sailing Sisters“ mit ihrer Showeinlage:

 

 Eine beeindruckende Kulisse bietet unser Liegeplatz, Bonifacio ist ein zauberhaftes Städtchen. Recht viele Touristen, meist Festland-Franzosen, sind bereits zu Besuch hier, fast alle Restaurants etc. haben geöffnet. Eins ist Bonifacio aber nicht, nämlich billig. Wir ziehen bei den Preisen vor, an Bord auf einer unserer 3 Yachten zu essen und zusammen zu sitzen.


 



Einen Restaurantbesuch gönnen wir uns dann doch, in der empfehlenswerten „Cantina Doria“ essen wir korsische Spezialitäten, z.B. „Figatellu auf Linsen“ (eine Kochwurst aus Leber) und „Brucciu“, Schafs- und Ziegenkäse gefüllt in Canelloni. Schade, dass es hier so teuer ist, man könnte sich an dieses delikate Essen sehr gut gewöhnen.

Die Insel Korsika, viertgrößte des Mittelmeeres, überrascht uns mit ihrer Schönheit und ihrer alpengleich erscheinenden Bergkette. Mehr als 50 Gipfel höher als 2000 Meter gibt es, einige davon auch jetzt noch schneebedeckt. Atemberaubende Landschaften, viele Pflanzen blühend in allen erdenklichen Farben, der Duft des Frühlings in der Luft, einzigartige Strände – Korsika rückt auf unserer Liste der Orte, die wir wieder besuchen wollen, auf Platz 1 vor! Viel zu wenig haben wir dieses Mal sehen und genießen können. Eindrücke:
 

 






 

 
 
 
 
 

Am Freitag, 19. April, wollen wir Bonifacio früh verlassen, um noch vor Aufziehen eines starken Mistrals durch die Straße von Bonifacio zur Insel LA MADDALENA zu segeln. Husch husch muss dies gehen, auch wenn es nur 20 Seemeilen sind, denn diese Meerenge zwischen Korsika und Sardinien ist bei Starkwind und Sturm nicht dein Freund.

 

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