Sonntag, 28. April 2013

Sardinien - Olbia 22.04. - 29.04.2013

SARDINIEN ist, nach Sizilien, die zweitgrößte Insel des Mittelmeeres. Um sie ein bisschen zu erkunden, haben wir OLBIA als Basis gewählt. Hier machen wir in der „Marina di Olbia“ am Montag, 22. April, an einer Mooring in Position 40 54‘.954 N, 009 31‘.561 E fest. Die Marina weiß mit gutem Service, hilfsbereitem Personal und fairen Preisen (23,- Euro/Nacht all in) zu überzeugen. Ein Einkaufszentrum ist in 10 Minuten entfernt, zum Stadtzentrum Olbias‘ dauert‘s etwas länger. In der Marina dient ein vertäutes Schiff als Bar und Restaurant - sehr nett die Betreiber, gut und stark der sardische Rotwein „Cannonau“, den wir mit unseren Freunden von „Grace“ und „Cachaca“ hier genießen.

OLBIA als Stadt ist auf den ersten Blick nicht sehr sexy, aber wahrscheinlich muss man einfach nur länger hier bleiben und genauer hinschauen, um die Reize zu entdecken. Ein Leihwagen macht uns mobil – Sardinien ist gebirgig, das Fahren durch die engen Bergstraßen macht zwar Spaß, dauert aber. Grün ist die Insel jetzt im Frühling, vieles blüht. Ein paar Strände sehen wir auch, traumhaft.




Porto Cervo, Sassari, Castelsardo, Porto Ottiolu, Santa Maria di Navarrese, … besuchen wir und mögen es. Besonders angetan sind wir von der Altstadt Sassaris‘:
 
 



Alghero und Cagliari (Hauptstadt) hatten wir mit „Lime Light“ bereits im Jahr 2011 besucht:

Cagliari 2011                 Alghero 2011       

 
Am Montag, 29. April, ziehen wir weiter nach Süden. Die süße Marina in PORTO OTTIOLU, ca. 23 Seemeilen von Olbia, ist unser Ziel. Hier möchten wir, gemeinsam mit den Freunden von „Cachaca“, den derzeitigen Süd-/Südostwind („Scirocco“) aussitzen, um die Passage gen Sizilien bei günstigeren Winden anzutreten.

 

Montag, 22. April 2013

Sardinien, Insel La Maddalena 19.04. - 22.04. 2013

Schönes Segeln war das! Raumschots geht’s bei Windstärke 4 und Sonnenschein am Morgen des 19. April die knapp 20 Seemeilen von Korsika zur Insel LA MADDALENA. In der CALA GAVETTA der Insel machen wir um 11.55h fest an einer Mooring am Pontoon 2, Position 41 12‘.695 N, 009 24‘.250 E. Der Preis ist mit 16,20 Euro/Nacht bescheiden, sehr freundlich sind die Marineros. Die Marina bietet guten Schutz gegen den Mistralsturm, der am Samstag durch die Straße von Bonifacio pfeift. Uns gefällt‘s.

La Maddalena mit ca. 11.000 Einwohnern ist die Hauptinsel des Maddalenen-Archipels, welcher aus 7 Inseln und vielen Felsen besteht, und auf 130 km2 Wasser- und Naturschutzpark ist. Ein Paradies für Segler (und Taucher,…) ist der Archipel, berühmt für seine wunderschönen Buchten und Strände, das kristallklare Wasser. Im Sommer würden wir sicher mehr Zeit hier verbringen, so früh im Jahr wollen wir uns auf einen kurzen Aufenthalt beschränken.




Unter den vielen Restaurants, die es in La Maddalena gibt, picken wir am ersten Abend ein Juwel heraus. Klein ist es, nur 15 Sitzplätze, aber große Küche genießen wir mit den Freunden von Cachasa im „Il Ghiottone“, gelegen direkt am Hafen. Fangfrischer Pulpo, Cozze, schwarze Spaghetti, hausgemachter Grappa und Likör. Erstklassige Pizza essen wir 2 Tage später bei „Roby’s“.
Schön, wieder in Italien zu sein!

Am Montag, 22.04., verlassen wir den sympathischen Ort und segeln nach OLBIA, gelegen an der nördlichen Ostküste Sardiniens‘, dem Tor zur Costa Smeralda.  

 

Sonntag, 14. April 2013

Korsika, Bonifacio 11.04. - 19.04.2013


Tausende anderer Segler begleiten uns auf unserem Weg von Menorca nach KORSIKA – BONIFACIO. Brüder im Geiste – nein, nicht ganz.
Es sind "Segelquallen", die in riesigen Schwärmen vereint ihr „Segel“ gesetzt haben und sich von Wind und Welle treiben lassen. Sehr hübsche Tierchen, etwas wortkarg vielleicht.


 
Interessanter sind die zahlreichen Begegnungen mit Delphinen, die Abwechslung bringen in die ansonsten wind- und ereignisarme Überfahrt. 47.5 Stunden benötigen wir für die 295 Seemeilen, um am Do., 11. April, gegen 10.30h in BONIFACIO auf Korsika, südlichster Stadt Frankreichs‘, anzulegen. Fast nicht auszumachen zwischen den weißen Steilklippen ist die enge Einfahrt in den Hafenschlauch. Wow, was für eine Landschaft.


 
Einen Adrenalinschub gibt es dann doch auch noch: bei der Anfahrt zum Anlegen in einer engen Lücke bei der  Tankstelle des Hafens‘ fällt unser Motor aus! Mausetot ist er plötzlich beim Einlegen des Rückwärtsganges zwecks Bremsung! Mit ziemlichem Schwung, mangels Bremse, knallen wir in ein Fischerboot, dessen Besitzer nur wenig amüsiert über diese Begegnung ist. Letztlich zeigt er Verständnis, repariert mit einem Hammer die abgefallene Scheuerleiste seines Bootes und zieht von dannen. Auch unsere Lime Light hat nur 2 kleine Schrammen davon getragen, Glück gehabt.

Der Liegeplatz kostet auch jetzt schon, in der Vorsaison, 38,20 Euro/Nacht, all in. Topdestination ist das zauberhafte Bonifacio halt, hier muss man einfach mal gewesen sein. Einige Yachten müssen bereits im Päckchen längsseits Molenkopf festmachen, unsere Flottille hat die letzten verfügbaren Liegeplätze an einer Mooring eingenommen. Position 41 23‘.315 N, 009 09‘.857 E.

Unsere amerikanischen Freunde Jill & Roberto auf „Two Oars“ haben uns von Menorca aus nicht nach Korsika begleiten können: sie müssen nach New York fliegen, um Visanangelegenheiten etc. zu regeln. Wir vermissen sie und hoffen, dass sie bald wieder zu uns aufschließen.

Am ersten Tag machen wir Party mit den Freunden von „Grace“ und „Cachasa“. 12 Stunden lang. Von 11.00 bis 23.00h. Hammer, Superspaß. Hier die Flotillen-Band „Sailing Sisters“ mit ihrer Showeinlage:

 

 Eine beeindruckende Kulisse bietet unser Liegeplatz, Bonifacio ist ein zauberhaftes Städtchen. Recht viele Touristen, meist Festland-Franzosen, sind bereits zu Besuch hier, fast alle Restaurants etc. haben geöffnet. Eins ist Bonifacio aber nicht, nämlich billig. Wir ziehen bei den Preisen vor, an Bord auf einer unserer 3 Yachten zu essen und zusammen zu sitzen.


 



Einen Restaurantbesuch gönnen wir uns dann doch, in der empfehlenswerten „Cantina Doria“ essen wir korsische Spezialitäten, z.B. „Figatellu auf Linsen“ (eine Kochwurst aus Leber) und „Brucciu“, Schafs- und Ziegenkäse gefüllt in Canelloni. Schade, dass es hier so teuer ist, man könnte sich an dieses delikate Essen sehr gut gewöhnen.

Die Insel Korsika, viertgrößte des Mittelmeeres, überrascht uns mit ihrer Schönheit und ihrer alpengleich erscheinenden Bergkette. Mehr als 50 Gipfel höher als 2000 Meter gibt es, einige davon auch jetzt noch schneebedeckt. Atemberaubende Landschaften, viele Pflanzen blühend in allen erdenklichen Farben, der Duft des Frühlings in der Luft, einzigartige Strände – Korsika rückt auf unserer Liste der Orte, die wir wieder besuchen wollen, auf Platz 1 vor! Viel zu wenig haben wir dieses Mal sehen und genießen können. Eindrücke:
 

 






 

 
 
 
 
 

Am Freitag, 19. April, wollen wir Bonifacio früh verlassen, um noch vor Aufziehen eines starken Mistrals durch die Straße von Bonifacio zur Insel LA MADDALENA zu segeln. Husch husch muss dies gehen, auch wenn es nur 20 Seemeilen sind, denn diese Meerenge zwischen Korsika und Sardinien ist bei Starkwind und Sturm nicht dein Freund.

 

Sonntag, 7. April 2013

Menorca, Ciutadella 03.04. - 09.04.2013


Erst Schwachwind, dann Segeln unter Gennaker bei Beaufort 4 bis 5, dies alles bei strahlend blauem Himmel und Sonnenschein – herrlich, das Leben ist schön. 13 Stunden benötigen wir für die Passage von Cabrera nach CIUTADELLA auf MENORCA, wo wir Mittwoch, 03. April, um 19.00h längsseits Finger an einem Schwimmsteg festmachen. Position 40 00,040‘ N, 003 49,980‘ E.

Die Freunde unserer Flottille nehmen uns mit einem kalten Bier in Empfang. Wir treffen etwas später als sie ein, da ein gescheiteter Versuch der Selbstversenkung während der Passage Zeit gekostet hat: Sock will heißen Kaffee / Canan schaltet ergo die Frischwasserpumpe ein / 5 Minuten später Alarm durch den Rauchmelder im Motorraum – Schrecksekunde / Motor brennt nicht, Süßwasser in der Motorbilge hat den Alarm ausgelöst – Erleichterung / Wasserdetektor in der Bilge gibt auch Alarm / Quelle wird gesucht und gefunden: die Dusche im achteren Bumpel war aufgedreht und beförderte ca. 50 Liter Wasser in die Bilge / auspumpen und trocknen.

Wir liegen an den Pontoons von portsIB. Im Sommer ist hier kaum ein Platz zu ergattern, nun aber sind reichlich Liegeplätze frei und kosten mit 19,23 EURO /Nacht (all in) nur einen Bruchteil des Hochsaisonpreises. Freundlich und hilfsbereit ist das Personal, wir mögen es hier zu sein.

„RISSAGA“ – 1984 und 2006 hat dieses Wetterphänomen in Ciutadella riesige Schäden verursacht. Es ist ein „meteorologischer Tsunami“, der unter gegebenen Rahmenbedingungen den Wasserstand im schmalen Hafenschlauch von Ciutadella in Minuten drastisch, bis zu 3 Metern, sinken lässt, um dann als zerstörerische Flutwelle zurückzukehren. Für den 04. April gibt es eine Warnung ! 70 cm soll die Rissaga ausmachen – die Einheimischen winken gelassen ab, dies sei nicht so gefährlich. Ein bisschen aufgeregt sind wir schon. Tatsächlich werden es dann auch nur ca. 20 cm, kaum merklich an den Schwimmstegen.

Ciutadella – die schönste Stadt Menorcas‘. Bezaubernd ist die Altstadt mit ihren ruhigen Gässchen und hübschen Bauten und Plätzen, die Menschen sind freundlich und gelassen, die Auswahl an Läden und guten Restaurants ist groß.
 



 
Kulinarischer Höhepunkt ist jedoch eine Potluck-Party auf „Two Oars“, unserem Flaggschiff – Fischsuppe und überbackener Weichkäse irische Art, schwedischer Sandwich-Cake, türkische Weinblatt-Dolma, amerikanischer Magic Cookie Bar – selten so gut und in so netter Gesellschaft gegessen!

Mit den Leihwagen (50,- Euro für 3 Tage) erkunden wir die Insel. Killerkühe treffen wir (mehr dazu von Tim), die Haupstadt der Insel, MAHON, besuchen wir. Hier waren wir ja bereits im Jahr 2011:

Mahon - der traurige Untergang der "Dolphins"

Mahon 26.09. - 01.10.2011

Ruinen und Kultstätten, fast 3000 Jahre alt, die Cuevas de Colon, weiße Sandstrände - unsere Ausflüge sind interessant und machen Spaß. Richtig gut ist der berühmte „Mahon“-Käse, den wir direkt auf einer kleinen Farm einkaufen. Menorca gefällt.

Die Flotillengang
 
Die schöne Stadt BONIFACIO auf KORSIKA ist unser nächstes Ziel. Das liegt nicht so mal eben um die Ecke, sondern wird ca. 50 bis 55 Stunden Segeln bedeuten. Da wir uns in einem sehr windreichen (Mistral!) und durchaus nicht ungefährlichen Seegebiet (Seegang!) bewegen werden, galt’s, so früh im Jahr, ein passendes Wetterfenster zu erwischen. Wir denken, wir haben eins – Leinen los in Ciutadella heißt es für uns und unsere Freunde voraussichtlich am Dienstagmorgen, 09. April. Adios Espana, hasta luego!

 

Donnerstag, 4. April 2013

Cabrera 31.03. - 03.04.2013


Der erste Tag unserer Segelsaison 2013 meint’s gut mit uns. Windstärken zwischen 3 und 6 tragen uns in 5 ½ Stunden von Palma de Mallorca zur Insel CABRERA. Hier macht unsere kleine Flottille, bestehend aus dem Flaggschiff „Two Oars“ und den Segelyachten „Cachaca“, „Grace“ und „Lime Light“, am Ostersonntag, 31. März, fest an einer Boje. Diese Bojen, 50 davon liegen in der Bucht von Cabrera aus, lassen sich online reservieren und kosten 7,50 Euro/Nacht (bis 12 m Länge). Position Lime Light: 39 08.755‘ N, 002 56.116 E.

Two Oars


Der gesamte Archipel CABRERA ist Nationalpark und Meeresschutzgebiet und praktisch unbewohnt, abgesehen von der Garnison, zugehöriger Bar und Kantine sowie einigen wenigen zivilen Bewohnern. Ziegen, die’s mal auf der Insel gab, wurden verbannt – zu gefräßig. Während des Spanischen Unabhängigkeitskrieges von 1807 bis 1814 wurde auf der unbewohnten Insel ab 1809 eine Art Internierungslager für einen Teil jener französischen Gefangenen eingerichtet, die in spanische Hände gefallen waren. Von den insgesamt etwa 18.000 Gefangenen der Grande Armee wurden rund 12.000 auf die Insel verbracht. Ohne ausreichend Wasser, Nahrungsmittel und medizinische Versorgung zu haben, starben dort zwischen 3.500 und 5.000 von ihnen. Ein Denkmal in der Mitte der Insel erinnert heute an diese tragische Episode der Inselgeschichte.
 

Nur sehr wenige andere Yachten liegen mit uns in der Bucht, so dass die Parkranger und die Guardia Civil sich über die Abwechslung, die der Besuch unserer Flottille für sie bringt, freuen und zu small talk aufgelegt sind. Die „Cantina“ zapft zudem ein gutes Bier, das wir nach unseren Wanderungen über die Insel genießen. Die abendlichen Bordpartys mit Barbecue und Musik schließen die sehr schönen Tage auf der Insel ab. Ein besonderer Dank geht an Tim, der einen exzellenten Dinghi-Taxi-Service macht, welcher nach Ausfall der Außenbordmotoren von Grace und Two Oars notwendig wurde.
 
 
Cabrera's Meeresbewohner
die Freunde von Grace
Kanonenreiter
Ciaran&Jill&Jill&Roberto
 


 

 
 
 
 
 
 
 
 
 


Am Mittwoch, 03. April, heißt es um 06.00h morgens „Leinen los“. Das Ziel ist CIUTADELLA auf der Insel MENORCA, ca. 75 Seemeilen werden dorthin zurückzulegen sein.