Dienstag, 1. Mai 2012

Lanzarote - Puerto Calero 27.04. - 07.05.2012

"Help"!! Es ist der 01. Mai, 09.00h morgens, an Bord von Lime Light.
"Help", und wieder "Help", hören wir jemanden, männlich und britisch, laut und panisch um Hilfe rufen, "Help"!!  Canan läuft los, ein Funkgerät dabei, Sock muss sich erst aus dem Pyjama schälen und folgt.
Für diesen Mann hat sich unser ungeplanter Umweg über LANZAROTE - PUERTO CALERO, gelohnt.  Er ist ins Hafenbecken gefallen und kommt allein nicht aus dem Wasser. Canan und den über Funk von ihr verständigten Marineros gelingt es, den Gentleman auf den Steg zu ziehen. "Bloody hell, it's my birthday today", erklärt er, und dass er schon sehr lange vergeblich versucht habe, an Land zu kommen. Von uns auf jeden Fall "Herzlichen Glückwunsch". Er hat's unbeschadet überstanden, 10 Minuten nach seiner "Rettung" sitzt er bei einem Bier in einer Bar (vielleicht vielleicht nicht das Erste an diesem Tag; wenn dem anschließenden Gezeter und Gekeife seiner Holden zu glauben ist, war's wohl so. Deerr Geburtstag ist ins Wasser gefallen.).

Am Fr., 27. April, hatten wir nach 263 Seemeilen und 50 Stunden ab Santa Cruz de La Palma fest gemacht in PUERTO CALERO auf Lanzarote - dies war eigentlich nicht so geplant. Hier, wo unser sonniger Winter auf den Kanaren am 21.11.2011 nach 700 Seemeilen Überfahrt ab Gibraltar begann, sollen wir nun auch Abschied von den Kanaren nehmen. Das ist wahrlich nicht schlimm - wir lieben es, hier zu sein. Unsere Freunde auf Safari Cat treffen am Samstag auch ein, perfekt.

Unsere Lanzarote-Erlebnisse aus November und Dezember 2011:  Lanzarote Nov/Dez 2011

Von Santa Cruz de la Palma waren wir zunächst 230 Seemeilen zur Insel LA GRACIOSA gesegelt. Vergeblich, nur 1 Stunde Aufenthalt dort am Freitagmorgen war uns vergönnt, die Marina war voll. Die 33 Seemeilen ab dort nach Puerto Calero bläst uns Südwind mit 5 bis 6 Windstärken direkt auf die Nase, so dass wir mehr als 7 Stunden benötigen.
Auf der gesamten Überfahrt ab La Palma war der Wind leider meist nicht günstig für uns - ausnahmsweise nicht zu stark, sondern zu schwach. Nur etwa 10 Stunden Segeln waren möglich.
Ansonsten war es schön. Meist sonnig, mit 1 bis max. 3 Meter Schwell kein unangenehmer Seegang. Viele Delphine und Wale kreuzen unseren Weg und sorgen, wie auch eine Möwe, die offensichtlich einen Vogel hatte, für Abwechslung.

Möwe "mit Meise"
Sie versetzt Canan einen Riesenschreck, als sie mit ausgebreiteten Schwingen zur Landung auf unserem Beiboot ansetzt. Dort verweilt sie ungeniert eine halbe Stunde, putzt sich, verdaut ihre letzte Mahlzeit, war augenscheinlich Fisch. Dann hebt sie zur Erleichterung Canans' ab und landet hinter uns im Wasser. Aber sie kommt zurück - Landeplatz diesmal auf unserem Sonnenverdeck. Da ich dort keinen verdauten Fisch dulde, schubse ich sie von unten, wenn immer ich ihre Füße ausmachen kann. Das gefällt der Möwe, das macht ihr Spaß. Trampolin. 5 Minuten schubse ich, findet sie super. Erst dann läßt sie sich wieder auf unserem Beiboot nieder und bleibt noch eine Zeit unser Gast, bevor sie entfleucht. Deli kus, güle güle.
Diese Wegbegleiter scheinen auch immer Spaß zu haben, man warte auf die Luftsprünge am Ende des Videos:   Delphine


Für den 300 Seemeilen langen Weg zur Insel MADEIRA müssen Safari Cat und wir hier auf Lanzarote auf ein passendes Wetterfenster warten. Nordostpassat in moderater Stärke, passabler Seegang - das wäre es. Aber jetzt wehen erst einmal westliche und nordwestliche Winde, Änderung vor Ende dieser Woche nicht zu erwarten. Wir werden die Zeit auf Lanzarote genüßlich zu nutzen wissen und es uns gut gehen lassen.


Sonne, Ausflüge in die faszinierenden Landschaften Lanzarotes‘, gutes Essen - die Zeit vergeht schnell.

Traurig, sehr traurig - tragische Unglücksfälle reißen zwei unserer Freunde aus dem Leben. Wir beklagen den unerwarteten Tod von Hannelore und Mr. Acer. Sie waren uns sehr gute Freunde. Vor allem Hannelore, sie gab uns Richtung und Weg, hat viel mit uns gesprochen, viel zu selten haben wir ihr Danke gesagt für ihre Hilfe. Nun liegt sie auf dem Grund des kalten Meeres, unwürdig war ihr Abgang. Sie fiel Sock aus der Tasche, plöpp, weg war sie.

Heute, 05. Mai, folgte ihr Mr. Asus ins nasse Grab. Dramatisch, begleitet von Heulen und Wehklagen, zu spät jeder Versuch der Rettung.
Ach, was soll's, sh.. happens - wir haben unser Auto-Navigationssystem und ein Netbook beim Verlassen des Bootes ins Wasser fallen lassen. Wut, Ärger, Fluchen - kann passieren, nach gerauchter Zigarette und getrunkener Dose Bier geht's wieder. Mögen sie in Frieden ruhen...


Aleae iactae sunt - Montag, 07.05., kurz nach Sonnenaufgang, wird's losgehen. Ziel Insel MADEIRA (Portugal), kürzeste Distanz ca. 300 Seemeilen. Die Wettervorhersagen lassen eine ruhige Überfahrt erwarten. Schauen wir mal, am Mittwochabend nach Ankunft sind wir schlauer.


Traurig nehmen wir Abschied von den Kanarischen Inseln, es war der beste Winter unseres Lebens. Das Beste hier - die Menschen. Außergewöhnlich (!) gastfreundlich und sympathisch - GRACIAS!



 

2 Kommentare:

  1. Hallo Ihr Lieben,

    viel spass auf unserer Lieblingsinsel... Wir sind im September wieder dort.
    Lasste es euch gut gehen.

    Ps.: Das Delphin Video war klasse... Ihr seit zu beneiden...

    Gruß Chrissi und Volker

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  2. Sounds great fun ... and a wonderful winter. My best love to you all. xxx

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