Eine über 60km
lange Kette aus Dünen trennt die RIA FORMOSA vom Atlantik ab und bildet diese
riesige Lagune und das Wattenmeer. Entstanden ist diese einzigartige Landschaft
durch ein starkes Erd- und Seebeben im Jahr 1755. Die Insel CULATRA ist
Düneninsel, urportugiesisch, und liegt, durch das Wattenmeer getrennt,
gegenüber den Städten FARO und OLHAO. Autos gibt es auf der Insel natürlich
nicht, 3 Traktoren übernehmen Transportaufgaben. Eindrücke:
die Hauptstraße |
Don Franco |
3 Freunde am Strand |
Muschelsammler |
Muscheln,
vornehmlich Herzmuscheln, werden hier im Wattenmeer und an der Atlantikküste
gesammelt. Fantastisch schmecken sie, zubereitet in einer Sauce aus Knoblauch, Koreander
und Olivenöl. Ebenso gut sind Krabben, Krebse, Schnecken, und auch Austern. Eines Abends bieten uns Fischer am Nachbartisch in unser "Stammbar" Austern an - Canan wird bei der Vorstellung, das rohe, glibberige Zeuchs essen zu müssen, ganz blaß. Weit gefehlt - die Austern hier werden gekocht, nicht roh verzehrt, köstlich die Biester.
Am 28. Juni
nehmen wir sehr traurig Abschied von unseren Schweizer Freunden Vroni &
Franco & Sofia & Luca auf „Safari Cat“. Ihr Jahr Auszeit ist um, sie
kehren zurück in die Schweiz. 7 Monate waren wir Weggefährten, auf den
Kanarischen Inseln, Madeira, jetzt in Portugal. Eine schöne Zeit war es, die
Erinnerungen an die vielen gemeinsamen Erlebnisse werden bleiben. Tim wird
Sofia und Luca im Winter in der Schweiz besuchen dürfen, das lindert seinen
Abschiedsschmerz etwas. Wir wünschen den Flying Fagas alles alles Gute, wir
werden uns sicher wiedersehen… Ciao!
Abschied von der
Fußball-EM nehmen im Halbfinale die Teams aus Portugal und Deutschland. Schade.
Schön dagegen ist, dass Tim sich einige Abende unter die Inseljugend mischt und mit ihnen auf dem Fußballplatz der Insel den Ball drischt.
Am 29. Juni morgens
fahre ich Canan mit dem Dinghi zur Fähranlegestelle auf Culatra. Sie geht
einkaufen in Olhao. Der Wind frischt anschließend auf, in Windstärke 6 bis 7
bläst er und sorgt auch für einen recht ruppigen Seegang. Tim und ich sind
unter Deck, als gegen Mittag ein lautes Tröten ertönt. Ich denke, da wird
jemandes Anker nicht halten und er treibt ab, und schaue, was los ist. 5
Sekunden brauche ich erst einmal, um zu verstehen, dass wir es sind, die da abtreiben!
Unser Anker ist ausgebrochen, zügig treiben wir rückwärts auf andere Yachten
und Untiefen zu. Unsere Nachbarn hatten dies bemerkt und mit ihrem Nebelhorn
die Alarmsignale gegeben. Sofort starten wir den Motor – Schrecksekunde, er
springt nicht sofort an. Erst beim 3. Versuch gelingt es. Wir flitzen auf’s Vorschiff,
15 Meter mehr Ankerkette raus, Anker hält wieder. Glück gehabt. Gleiches
Schicksal ereilt wenig später eine französische Yacht – sie haben weniger
Glück, müssen ihr Ankerleine kappen und den Anker zurück lassen. Die Moral von
der Geschicht: lasse auch am Tage alle elektronischen Ankeralarme eingeschaltet
und gib, wenn immer möglich, mindestens 6-8-fache Wassertiefe an Kette. Was in
Lehrbüchern steht (3-5-fache Wassertiefe), ist schlicht Humbug. Aber das wusste
ich ja vorher auch schon. Als Dank für die Aufmerksamkeit und das Tröten bringe
ich unseren Bootsnachbarn auf der SY Christine am Nachmittag eine Tafel
Schokolade vorbei und lade sie auf eine Tasse Bier oder Wein ein. Im Verlauf unseres Aufenthaltes bei Culatra erwischt es noch mehr Yachten...
Am Montag, 02.
Juli, müssen und wollen wir Frischwasser auftanken. Da dies in Olhao und Faro
nicht möglich ist, werden wir in die Marina nach VILAMOURA segeln, ca. 20
Seemeilen gen Westen. Um 07.00h, 1 Stunde vor Niedrigwasser, werden wir Anker
auf gehen, um bei kenterndem Strom die enge Ausfahrt am Kap Santa Maria zu
meistern. Bei auflaufendem Wasser (Flut) wäre dies fast unmöglich, zumindest
sehr schwierig und riskant.
Zurück in Culatra am 03. Juli. Einen schönen Tag verbringen wir am 05. Juli mit KERIM, Canan's Bruder, und CLARISSE, Lebensgefährtin. Die beiden haben 2 Wochen lang Portugal bereist, gut hat's ihnen gefallen. Nach Strand und einem guten Essen mit Austern und Muscheln müssen sie leider schon wieder Abschied und die Fähre zurück nach Olhao nehmen - toll, dass sie da waren.
Männer in schwarzer Uniform mit schwarzem Schlauchboot, 250 PS am Heck, nähern sich langsam Lime Light. Fotos machen sie. Die Policia Maritima gibt sich die Ehre. Ein netter junger Mann in seiner militärisch anmutenden Uniform kommt an Bord. Tim ist schwer beeindruckt. Freundlich gestaltet sich die Routinekontrolle - Pässe und Bootszertifikat werden kontrolliert. Ob wir denn die Leuchtfeuersteuer bezahlt hätten. Öh, ja, nöö. Nun, eigentlich kostete dies 25,- Euro Strafe, aber wenn wir dies in Olhao nachholten, wär's ok. Sehr nett. (Und wir zahlen dann dort auch die 2,- Euro Steuer tatsächlich nach.)
Zurück in Culatra am 03. Juli. Einen schönen Tag verbringen wir am 05. Juli mit KERIM, Canan's Bruder, und CLARISSE, Lebensgefährtin. Die beiden haben 2 Wochen lang Portugal bereist, gut hat's ihnen gefallen. Nach Strand und einem guten Essen mit Austern und Muscheln müssen sie leider schon wieder Abschied und die Fähre zurück nach Olhao nehmen - toll, dass sie da waren.
Männer in schwarzer Uniform mit schwarzem Schlauchboot, 250 PS am Heck, nähern sich langsam Lime Light. Fotos machen sie. Die Policia Maritima gibt sich die Ehre. Ein netter junger Mann in seiner militärisch anmutenden Uniform kommt an Bord. Tim ist schwer beeindruckt. Freundlich gestaltet sich die Routinekontrolle - Pässe und Bootszertifikat werden kontrolliert. Ob wir denn die Leuchtfeuersteuer bezahlt hätten. Öh, ja, nöö. Nun, eigentlich kostete dies 25,- Euro Strafe, aber wenn wir dies in Olhao nachholten, wär's ok. Sehr nett. (Und wir zahlen dann dort auch die 2,- Euro Steuer tatsächlich nach.)
Unser Leben am Haken (= vor Anker) ist zur schönen Routine
geworden. Tim spielt nun jeden Abend Fußball, wir trinken derweil eine Tasse
Bier mit den neu gewonnenen Freunden und Bekanntschaften, allen voran Mike,
George, David, zudem hat Mike einige Tage Besuch von Sohn Malcolm, Enkel Lucas
und Freundin Tania. Allesamt nette Menschen mit interessanten Geschichten aus
dem Leben und der Segelei.
Vom 18. auf den 19. Juli sind wir in der Marina in
ALBUFEIRA, 26 Seemeilen von Culatra entfernt. Eigentlich recht nett dort, die
bunten Häuschen schaffen Legoland-Atmosphäre, billiger als in Vilamoura ist’s (Marina
und Gastronomie). Wir zahlen 40,41 Euro Liegeplatzgebühr, bunkern Wasser, duschen
ausgiebig, schrubben Lime Light mit Inbrunst, haben ein Full English Breakfast, und sind auch schon wieder weg..
Als wir am Donnerstagnachmittag, 19. Juli, nach Culatra
zurück kommen, ist der Himmel düster. Eine große Rauchwolke hat sich
vor die Sonne geschoben, Aschepartikel fallen auf unser Haupt – ausgedehnte Waldbrände,
nördlich von Olhao! Als wir am 20. Juli morgens unsere frisch geputzte Lime Light betrachten, tut's schon fast weh - grau gepudert ist sie mit Aschepartikeln. Die Waldbrände haben ein verheerendes Ausmaß angenommen, mehr als 500 Feuerwehrleute haben sie noch nicht unter Kontrolle bringen können. Die grau-braune Wolke aus Asche und Rauch ist gigantisch, zieht sich über viele viele Kilometer. So sieht das aus:
Entscheidung: weg von hier, gen Westen, zurück nach ALBUFEIRA. Um 10.00h gehen wir Anker auf und laufen um 15.40h wieder in Albufeira ein. Wir bleiben bis Montag, 23. Juli in Albufeira. Ein Fischerdorf ist dies nicht mehr, sondern Ferienhochburg mit turbulentem Strand- und Nachtleben. Ganz nett, wenn man's mag.
Am Montagnachmittag ergattern wir wieder einen guten Ankerplatz direkt vor Fischerhafen und Dorf Culatra. Wichtig, denn seit 1 Woche hat die Insel Free WiFi - das können wir nun auch nutzen.
Alte Freunde kommen nach Culatra am Mittwoch, 25. Juli - Hubert & Farida & Frühling (= Bordkatze). Die 3 hatten wir in Cartagena im Oktober 2011 getroffen, es ist, als sei es gestern gewesen. Viel Spaß haben wir zusammen.
In "interessanter" Gesellschaft befinden wir uns hier auf Culatra:
"Vor der Ilha da Culatra gelang der Polizei heute ein Schlag gegen den internationalen Drogenhandel. Sie beschlagnahmte 178 kg reines Kokain, das einen Marktwert von etwa 10 Millionen Euro haben soll. Vier Männer wurden verhaftet, zwei Deutsche und 2 Briten. Das Rauschgift befand sich versteckt auf einem Segelboot, das vor der Insel Culatra ankerte und vermutlich aus der Karibik kam. Es wurde in Rucksäcken verpackt - je 15 kg- und dann mit Booten nach Olhão gebracht um es dort in einem Apartment zu lagern. Das 9 m lange Segelboot gehört einem Deutschen und ankert bereits seit Jahren regelmässig vor Culatra. Die Polizei, die bereits seit geraumer Zeit Hinweise auf einen Drogenhändlerring hatte, vermutet, dass Culatra nur als Eingangsportal für den europäischen Markt genutzt wurde. Auch sollen noch weitere Personen an dem Drogenhandel beteiligt sein, nach denen weiter gefahndet wird."
Mit einem der Inhaftierten haben wir regelmäßig eine Tasse Bier getrunken! Er hatte Tim sogar ein Geschenk gemacht, einen Fußballschal.
TOBI kommt! Tobias ist Tim's Schulfreund aus Hamm, am 01. August wird er in Faro einfliegen und 12 Tage bei uns an Bord sein. Tim freut sich schon seit Wochen riesig darauf. Am Montag, 30. Juli, segeln wir u.a. aus diesem Grunde nach LAGOS, wo wir nach 44 Seemeilen am Nachmittag in der Marina festmachen und uns, Kruzitürk, wieder ein dicke Wolke aus Rauch und Asche erwartet. Erneut Waldbrände, und wir, beinahe, mittendrin. Gut, dass die portugisiesche Feuerwehr den Brand bereits am frühen Abend unter Kontrolle bringen kann.
Tobi landet morgens um 08.00h. Eine Verschnaufpause gönnen wir uns nicht und fahren direkt vom Flughafen in den Aquapark Slide&Splash. Spaß haben die Jungs! Und schlafen sooo gut am Abend danach...
3 Nächte bleiben wir insgesamt in der Marina in Lagos. Am 02. August segeln wir die 9 Seemeilen in die Bucht vor Ferragudo, wo wir die Nacht vor Anker verbringen. Zurück nach Culatra ab dort, 39 Seemeilen, geht es mit einer schönen Brise raumschots.
Die Culatreser feiern gern Feste. Sei es das "Fest der Insel", das "Fest der Meeresfrüchte", oder vom 03. bis 05. August das "Fest der Patronin der Seefahrer". Immer was los, und die Jungs und wir mittendrin. Die Lotterie beschert den Beiden Gewinne - lauter nützliche Dinge wie Weihnachtsschmuck, Pfannenheber, einen Schal (für den Tausende von Vinylen sterben mussten), aber auch, zur Freude von Vater Sock:
Die Jungs haben Spaß. Meist gesellt sich noch Sam, ein holländischer Junge, zu ihnen, wenn sie schwimmen gehen oder mit der Inseljugend Fußball spielen.
Einen Tag gehen wir in der Lagune Muscheln sammeln. Ein mühsames Geschäft, aber es lohnt sich:
Am 12. August fliegt Tobi leider leider schon wieder heim. Henk, ein holländischer Segler, holt Tobi, Tim & Canan morgens um 06.00h mit seinem Dinghi ab, um sie nach Olhao zu bringen. Die Fahrt hat sicher Gaudi gebracht - Henk hat einen Außenborder mit 60 PS, das Boot ist über 30 Knoten schnell.
Ein schöner Abschluss für eine schöne Zeit. Wir hoffen, dass Tobi uns bei Gelegenheit wieder besucht!
Ciao Culatra, Ciao Portugal, Ciao Freunde - am 15. August, 07.00h, etwas zerschlagen noch von der Abschiedsparty am Vorabend, gehen wir Anker auf. Hubert verabschiedet uns, eher weniger zum Entzücken der übrigen Nachbarn, mit einem Trompetensolo. Das Ziel ist SPANIEN - AYAMONTE, gut 30 Seemeilen gen Osten, in der Mündung des Rio Guadiana.
Ciao Culatra, Ciao Portugal, Ciao Freunde - am 15. August, 07.00h, etwas zerschlagen noch von der Abschiedsparty am Vorabend, gehen wir Anker auf. Hubert verabschiedet uns, eher weniger zum Entzücken der übrigen Nachbarn, mit einem Trompetensolo. Das Ziel ist SPANIEN - AYAMONTE, gut 30 Seemeilen gen Osten, in der Mündung des Rio Guadiana.
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