Mittwoch, 19. Juni 2013

Paxos - Gaios 17.06. - 20.06.2013

Poseidon schuf vor langer Zeit Paxos, um einen stillen Ort für sich und seine Geliebte Amphridite zu haben. Ganz so still ist die Hauptstadt der Insel PAXOS, GAIOS, heute nicht mehr. Wir legen am 17. Juni früher Nachmittag am Stadtkai römisch-katholisch an. Blonde Frau kassiert 17,50 Euro von uns, obwohl es Strom und Wasser am Kai nicht gibt. Position 39 11‘.818 N, 020 11‘.182 E.

Eine Yacht nach der anderen läuft ein in diesen hübschen Hafen, der durch seine fjordähnliche Topographie, geschaffen durch 2 vorgelagerte Inselchen, sehr guten Schutz und eine nette Atmosphäre bietet.
 
Proppevoll ist’s dann am Abend, die Tavernas und Bars gut besucht, Partystimmung. Als um 03.30h in der Nacht hackedichte Damen Sock mit ihrem penetranten Gelächter wecken, wird der Beschluss gefasst, am nächsten Tag einen ruhigeren Platz einzunehmen und direkt vor der südlichen Einfahrt des Fjordes vor Anker zu gehen. Dort gefällt es uns gut - die 2 Inselchen zur Exploration, nur 3 Minuten per Dinghi in den Ort, Schwimmen und Schnorcheln im  kristallklaren Wasser.
 
 

 

 
 
Am Morgen des 20. Juni heißt es Anker auf, 50 Meter Kette waren auf 10 m Tiefe und felsigen Untergrund gefallen. Ziel ist die Insel LEFKAS, ca. 40 Seemeilen entfernt. Gaios wollen wir wieder besuchen, die Zeit vor Anker dort war schön.
 

Sonntag, 16. Juni 2013

Korfu - 10.06. bis 17.06.2013

Begleitet von klassischer Musik, Klavier und Geigen, laufen wir am Morgen des 10. Juni im „Port Mandraki“ in KORFU-Stadt (KERKYRA) ein. Sicher einer der originellsten und schönsten Liegeplätze unserer bisherigen Reise – direkt unterhalb, eigentlich eher innerhalb der venezianischen Festung aus dem 16. Jahrhundert machen wir fest, eine tolle Kulisse. Die Quelle der Musik ist die hier ansässige Musikschule; wir sind später froh, dass dort nicht 3-jährige Blockflöte erlernen und spuckend tuten, sondern Musikstudenten der Ionischen Universität durchaus gekonnt musizieren und der venezianischen Kulisse täglich einen ansprechenden Klangrahmen geben.

Ca. 40 Yachten finden im Port Mandraki, der vom Sailing Club Corfu betrieben wird, einen Platz. Wir machen fest mit dem Bug zur Mole an einer Mooring, Position 39 37‘.497 N, 019 55‘.678 E, ca. 80 Seemeilen haben wir ab Kefalonia zurück gelegt. Die tägliche Gebühr all in, die Hafenmeister Andreas kassiert, ist 34,- Euro. Eine Bar und ein Restaurant gibt es im Club, ein kleiner Strand liegt gleich nebenan. Die populäre Altstadt Kerkyras‘ ist per pedes in 10 Minuten erreicht. Schön ist’s dort, aber voll. Viel zu voll, besonders dann, wenn Kreuzfahrtschiffe ihre Ladung löschen und die Tagestouristen gehetzt und numeriert durch die Gassen geschlendert werden. Es gibt auch ruhigere Zeiten - dann ist's sehr entspannend, in einem Cafe sitzend bei einer Tasse Ouzo als sundowner der Inseljugend beim Cricket zuzuschauen.
 




Korfu ist im Winter regenreich und damit sehr grün. Dies zeigt sich bei einer Fahrt in den Norden der Insel, wo wir u.a. am Strand von Paleokastritsa ein erfrischendes Bad nehmen. Die Temperaturen sind bereits deutlich über 30 Grad. Schön ist’s, aber auch hier voll, viel zu voll, Menschen überall. Korfu ist als Urlaubsziel sehr beliebt, vor allem bei Briten, Deutschen und Italienern.
 



Diese 3 Nationen haben übrigens in Korfus‘ Geschichte eine große Rolle gespielt: die Insel war von der Mitte des 14. Jahrhunderts bis 1797 unter venezianischer Herrschaft, von 1815 bis 1864 unter britischem Protektorat. Im 2. Weltkrieg war Korfu zunächst von den Italienern annektiert, 1943 landeten deutsche Truppen hier, alliierte  Truppen flogen später Bombenangriffe.

Auch das Kloster, in dem Canan’s Großmutter im Jahr 1915 als armenische Vertriebene in Kerkyra bei französischen Nonnen für etwa 1 Jahr Zuflucht fand, wurde im 2. Weltkrieg zerstört. Dies erzählt Canan ein Angestellter im Bischofssitz. Leider wurden hierbei auch das Archiv und alle Dokumente des Klosters des Ordens "Soeurs de Notre-Dame de la Compassion", aus Marseille, vernichtet. Die Großmutter war, 10 Jahre alt, ebenso wie ihre ältere Schwester mit anderen armenischen Vertriebenen per Schiff von Istanbul nach Korfu gebracht worden, durfte aber, da sie noch minderjährig war, später in die Türkei zurückkehren.

Eine Nacht verbringen wir in der Marina Gouvia, 4 Seemeilen von Kerkyra entfernt. Wir erwägen, dort 1 Monat zu verbringen und wollen uns einen Eindruck verschaffen. 52,- Euro kostet die Nacht. Der Eindruck ist gut, aber wir ändern unseren Plan, denn: 

Die Jungs kommen! Stefan & Helmut & Guido & Beppo & Ali werden ab 22. Juni für 1 Woche eine Charteryacht auf der Insel LEFKAS übernehmen. Wir wollen sie treffen, und werden daher Korfu am Morgen des 17. Juni (vorübergehend) verlassen und südwärts Richtung Lefkas segeln. Zwischenstopp soll sein die Insel PAXOS, ca. 30 Seemeilen entfernt.

 
 

Sonntag, 9. Juni 2013

Kefalonia - Lixouri und Fiskardho 05.06. - 09.06.2013

Eine großartige Delphinshow erleben wir am ersten Tag unserer 260 Seemeilen langen und 51 Stunden dauernden Passage von Sizilien nach Griechenland, genauer zur Ionischen Insel KEFALONIA und dem Städtchen LIXOURI. Dutzende Delphine umkreisen für fast 1 Stunde Lime Light, Luftsprünge und akrobatische Einlagen zelebrierend. Es ist immer wieder schön, diesen intelligenten Tieren zuzuschauen.
In der zweiten Nacht landet eine Schwalbe auf Lime Light, begleitet von einem sehr erschreckten "Huuh!" Canans', da sie sich ihre Haare als Landebahn ausgesucht hatte. Sie schien erschöpft, das nächste Land war rund 100 km entfernt. Denoch ist sie zunächst recht lebhaft und zutraulich, sitzt auf Schoß und Schulter, fliegt ab und zu eine kleine Runde um's Boot. Sie bleibt rund 12 Stunden bei uns, wir wollen sie dann auf Kefalonia absetzen. Aber der kleine Freund schafft's nicht. Ca. 1 Stunde vor Erreichen der rettenden Insel stirbt die Schwalbe leider; wir sind traurig und geben ihr eine würdige Seebestattung.

Ansonsten war die Überfahrt am 1. Tag mit ca. 2 Meter Welle, wenig Wind, am 2. Tag mit wenig Welle und keinem Wind, warm und ruhig und schenkte uns schöne Sonnenaufgänge:



Am 05. Juni mittags gehen wir längsseits Pier in LIXOURI, gelegen im Süden der Insel KEFALONIA. Position 38 11‘.949 N, 020 26‘.375 E. Wir sind die einzige Yacht hier. Die Küstenwache, bei der wir einklarieren und 8,60 Euro/Tag Obulus entrichten, ist außerordentlich freundlich, ebenso wie alle Menschen, mit denen wir in Kontakt kommen. Schön, in Griechenland zu sein.


 
Die Inseln Kefalonia und Zakynthos wurden 1953 von einem verheerenden Erdbeben weitestgehend zerstört, nahezu alle historischen Wohngebäuden gingen verloren, viele Einwohner verließen danach die Inseln.
 
Einzig verschont blieb das Städtchen FISKARDHO, im Norden Kefalonias‘. Fiskardho ist unser nächstes Ziel, am 07. Juni lassen wir dort nach 34 Seemeilen motoren gegen den Wind Anker fallen. Position 38 27'.715 N, 020 34'.669 E. Der hübsche Ort ist ein sehr beliebtes Ziel für Yachten und in der Saison stets überfüllt.




Auch wir bekommen an den Piers vor den Tavernas und Bars keinen Platz mehr und weichen in den Norden der Bucht aus, wo wir uns mit langen Landleinen zusätzlich zum Anker, der auf 10 m liegt, festmachen. Dort, unterhalb „Nicolas Taverna“, liegen wir ruhig und sicher und sind eigentlich froh, nicht unmittelbar in der Partymeile zu liegen. Nicolas Taverna können wir wärmstens empfehlen – hervorragender Lammbraten, guter Hauswein, schöner Blick, und Nicola und Sohn Alex bieten einen ausgezeichneten,  freundlichen Service. Gegen ein kleines Entgelt dürfen wir in einem der Hotelzimmer heiß duschen, auch das Passwort des WiFi läßt uns Alex wissen. Efaristo!
 
Der Blick auf Lime Light, Partymeile und Hafenkino:
 
 

 
Am Nachmittag des 09. Juni gehen wir Anker auf. Ziel ist Kerkyra auf Korfu, 75 Seemeilen Distanz sind zurückzulegen.