„Hola hier und Hola da – ach, ich mag die Spanier“,
konstatiert Canan nach ihrem ersten Rundgang im hübschen Städtchen ROTA,
gelegen an der Atlantikküste in der Nähe CADIZ‘. Yep, sie sind wirklich außerordentlich
nett, offen und gastfreundlich, immer ein "Hola" und ein Lächeln auf den Lippen. In der ruhigen, sympathischen Marina von ROTA hatten
wir am 22. August nach 13 Stunden feinen Segelns ab Ayamonte festgemacht.
Position 36 37‘.012 N, 006 21‘.170 W. Der Liegeplatz, längsseits Finger am
Schwimmsteg, kostet 30,- Euro/Tag, WiFi gibt’s leider keines. Die Marina hat
etwa 370 Liegeplätze, ca. 80% sind belegt, fast alle Boote sind unter spanischer Flagge.
Rechts und links der Marina liegen weitläufige, feinsandige
Strande, die jetzt im August gut besucht sind; weit überwiegend von Spaniern,
welche der Hitze der Städte, wie Sevilla, Glutofen bis 50 Grad im August, entfliehen, um hier Urlaub zu machen.
Nach der ausgedehnten Siesta am Nachmittag werden die Abende bei üppigen Mahlen
dann sehr lang, der Flamenco heizt die Stimmung bis zum frühen Morgen an.
Unser, und vieler anderer Lieblingsrestaurant ist eine
Fischbraterei direkt bei der Marina. Urig rustikal geht’s zu – Selbstbedienung,
Besteck gibt’s keines. Kleinere Portionen werden in einer Papiertüte kredenzt.
Aber lecker und preiswert ist’s – z.B. 1 kg Fisch und Meeresfrüchte kosten 16,-
Euro, der Wein dazu je coppa 1,- Euro. Später allerdings küren wir eine neue Nummer 1 - die "Sherryhöhle". Die Bar "Bodegas El Gato" hat den Charme einer Autowerkstatt, aber offeriert 15 verschiedene, köstliche Sherries aus Fässern. Das Glas kostet 0,45 bis 0,60 Euro, 1a-Tapas dazu, doll.
CADIZ erreichen wir per Fähre ab Rota in ca. 25 Minuten. Eine Stadt mit Geschichte, gelegen auf einer Landzunge, vermutlich erste Stadt auf dem europäischen Kontinent (gegründet 1100 v. Chr. von den Phöniziern), Haupthafen für die Importe aus den ehemaligen Kolonien in der Neuen Welt. Reizvoll ist die weitläufige Altstadt, ein Labyrinth aus engen Gassen, durchsetzt mit Plazas, in deren Bäumen sich wilde Papageien lautstark balgen. Tolle alte Gemäuer und hübsche Häuser, lebhafte Einkaufsstraßen, goldene Sandstrände, zahllose Cafes und Tapas-Bars, die Stadt lässt kaum Wünsche offen.
Als unsere Fähre im Hafen einläuft, legt gerade das Segelschulschiff der argentinischen Marine, die „Libertad“, unter vollem Flaggenschmuck und mit begleitender Marschmusik dort ab. Ein imposanter Dreimaster, 104m lang, ca. 360 Mann Besatzung. Mutig und schwindelfrei die Matrosen und Kadetten, die auf den Rahen der Masten stehen, um Segel zu setzen, siehe Foto. Wahrlich nix für Sissies.
Nun, doch viele Wünsche scheinen offen zu sein bei den Cadizis und Spaniern - als wir am 28. August unseren Leihwagen in Cadiz abholen, formiert sich derweil eine Demonstration. Einige hundert Menschen protestieren gegen die Situation im Land - drastische Sparmaßnahmen des Staates, viele schmerzende Einschnitte für den kleinen und mittelständischen Spanier, eine immens hohe Arbeitslosigkeit, .... Wir marschieren mitten durch die Demo, um zu unserem Leihwagen zu gelangen - Tim ist schwer beindruckt von den gesungenen Parolen. Hoffen wir, dass Spanien die Krise meistert und bessere Zeiten folgen. Übrigens - der Leihwagen ist ein Hit, der Preis muß ein Fehler in den Datenbanken gewesen sein. Wir haben einen, Zitat Tim, "voll krassen" Opel Insignia für 4 Tage, tutti completti, a 51,- Euro, süper.
SEVILLA, Metropole und Hauptstadt Andalusiens‘, gelegen am
Fluss Guadalquivir, zieht auch uns in ihren Bann. Wenn wir auch nur Zeit haben
für die touristischen Highlights der Stadt, nämlich die Kathedrale, den Palast
des Real Alcazar und das Altstadtviertel Santa Cruz, so wissen wir doch, dass
diese faszinierende, bunte Stadt sicher zu den schönsten und interessantesten der
Welt zählt.
Maurische Herrschaft, nach der Rückeroberung um 1248 königliche
Residenz, von der Entdeckung Amerikas‘ bis etwa 1700 das goldene Zeitalter als
Handelszentrum mit der Neuen Welt, die Expo 1992 – sie haben Stadt und
Stadtbild geprägt. Amerigo Vespucci, Ferdinand Magellan, Christoph Kolumbus –
große Seefahrer, die eng mit Sevilla verbunden waren. Das Grabmal Kolumbus‘
können wir in der Kathedrale bewundern, welche weltweit, nach St. Paul’s und
St. Peter’s, drittgrößte ist; gebaut nach Beschluss im Jahre 1401 der lautete „Wir
wollen eine Kirche bauen, so groß, dass wir für verrückt gehalten werden.“
Der Real Alcazar, aus vielen Gebäuden bestehende Palastanlage,
entstand ab dem 10. Jahrhundert in vielen Bauetappen und ist entsprechend
stilistisch geprägt. Einfach wunderschön, das Ding.
JEREZ de la Frontera – wer denkt da nicht an Sherry und
rassige Vollblüter. Wunderschöne alte Bauten gibt’s zu bestaunen, und natürlich
besuchen wir auch eine Bodega. „Gonzales Byass“, besser bekannt als „Tio Pepe“,
zählt zu den größten Sherryproduzenten. 15 Mio. Liter Sherry und 8 Mio. Liter
Brandy sind gelagert in der Bodega, die wir in einer interessanten Führung
besichtigen. Sherry wird vornehmlich aus der Rebsorte Palomino, gewachsen auf
kalkhaltigen Böden, hergestellt, der Wein aus der Traube dann angereichert mit
Alkohol, destilliert aus eben dieser. Spezielle Verfahren in der Bereitung,
Lagerung (Eichenfässer, bis zu 30 Jahre) und dem Verschnitt machen das ganz
besondere Produkt aus – Amontillado, Cream, Fino, Oloroso,… Den Mäusen schmeckt's:
Gibraltar (36.00N 6.00W) WT: 22 C | ||||||
Tag | Zeit | Windrichtung in 10m Hoehe | Windgeschw. 10m | Boeen 10m | Sig. Wellenhoehe | Wetter |
UTC | Windrose | Beaufort | Beaufort | m | Textkuerzel | |
Mo | 12 | E | 6-7 | 8 | 2 | |
Mo | 18 | E | 5-6 | 7-8 | 1.5 | |
Di | 00 | E | 5-6 | 7-8 | 1.5 | |
Di | 06 | E | 6 | 7-8 | 1.5 | |
Di | 12 | E | 6-7 | 8-9 | 2 | |
Di | 18 | E | 6-7 | 8-9 | 2 | |
Mi | 00 | E | 7 | 9 | 2.5 | |
Mi | 06 | E | 7 | 9-10 | 3 | |
Mi | 12 | E | 7 | 9-10 | 3 | |
Mi | 18 | E | 7 | 9 | 3 | |
Do | 00 | E | 7-8 | 10 | 3.5 | |
Es sieht so aus, als ob wir ab Sonntag, 09. September, wieder westliche Winde haben. Dann ginge es los. Mittelmeer, wir kommen!
Bootsmann Tim tritt am Freitag seinen Heimaturlaub an - wir werden ihn die 13 Tage sehr
vermissen.
an der Ägäis |
Und tatsächlich werden wir am Sonntagmorgen die Segel setzen können.
Die Strasse von Gibraltar diktiert eine genaue Zeit- und Routenplanung, da Strom und Strömung von erheblicher Stärke sind. Für uns heißt dies, dass wir nachts durch die Strasse segeln werden, ich freue mich darauf. Einen Wermutstropfen gibt es: unser AIS ist defekt - das wäre in diesem so dicht befahrenen Seegebiet eine große große Hilfe gewesen. Was soll's, so werden wir halt nachts mit 4 Augen Wache gehen und verstärkt nach Radar navigieren.