Sonntag, 4. März 2012

La Gomera - San Sebastian 02.03. - 26.03.2012


Wale und Delfine ziehen mit uns ein Stück des Weges von Teneriffa nach LA GOMERA, der zweitkleinsten der sieben kanarischen Hauptinseln. Nach 5 Stunden, mit überwiegend schwachem Wind von vorn, machen wir fest längsseits Finger in der Marina von SAN SEBASTIAN, Position 28 05'.340 N, 017 06'.550 W. Ca. 150 Yachten finden hier Platz. Nach dem Preis fragen wir nicht bei der Anmeldung - wir wollen sowieso an diesem schönen Ort bleiben. Wahrscheinlich wird es keine 20,- Euro/Tag, all in, kosten, eigentlich unbezahlbar ist es.





Bei der Ankunft winken uns von der Mole unsere Schweizer Freunde von Safari Cat zu, sie sind schon 1 Woche hier und begeistert vom Charme der Stadt und Insel. Wir freuen uns über das Wiedersehen.
Und wirklich - es ist Liebe auf den ersten Blick. Die Marina liegt direkt an der Stadt (ca. 9.000 Einwohner, Insel gesamt ca. 23.000), zu beiden Seiten gibt es schöne (schwarze) Strände. Das Städtchen, "La Villa", wie die Einheimischen San Sebastian nennen, erschließt sich sofort, ein Wohlfühlort.




"Mummy, we played football with real Spanish kids, there were loads of them!" ist Tim bereits am ersten Abend begeistert; Sofia, Luka und er haben 3 Stunden mit mehr als 20 einheimischen Kindern Fußball gespielt. Ebenso begeistert die 3 ein Segelkurs - am ersten Wochenende absolvieren sie Theorie und Praxis des Opti-Segelns. Alles in Spanisch, mit einheimischen Kindern, super. Diese 2 Tage, man staune und freue sich, kosten eine Gebühr von 10,- Euro. Später werden noch 4 Tage Segeln und 3 Tage Windsurfing, auch für 5,- Euro, folgen.





"Hola Tim, Hola Sofia, Hola Luka" - das allabendliche Fußballspiel auf dem Plaza von La Villa gefällt auch der Inseljugend, nett grüßen sie mittlerweile die 3 Blondies aus dem Norden. Gekämpft wird hart, die Konföderation und Deutschland wissen durch ihren Einsatz die technische Überlegenheit der Spanier auszugleichen. Vorbild für die EM im Juni... mein Tip: Endspiel D:E - 2:1 (die Konföderation Helvetica ist ja bei der EM leider nicht dabei).
"Hola Sock" ruft zwar die Bedienung in der Bar "Cuba Libre", in der Vatter Sock das Fußballgerangel auf dem Plaza regelmäßig verfolgt, noch nicht - aber immerhin gibt's zum täglichen Sundowner jetzt auch schon gratis ein paar Erdnüsse gereicht.
Die große Gastfreundschaft der Gomeros macht Tim noch glücklicher - Canan arrangiert für Tim die Möglichkeit zur Teilnahme am Fußballtraining der Hauptstadtmannschaft - den "Leones". Aufgeregt ist Tim vor dem 1. Training, aber auch hier, bei den Löwen San Sebastians', wird er wie selbstverständlich und mit großer Freundlichkeit aufgenommen. Zweimal die Woche geht's hart ran - Muskelkater hat Tim, aber Riesenspaß. Sofia packt ebenfalls das Fußballfieber - als einzige Löwin unter den rund 20 Löwen trainiert auch sie mit.

Am Donnerstagnachmittag, 8. März, verdustert sich der Himmel. Das, was wir zunächst für dichten Nebel halten, ist Sandstaub aus der Sahara - CALIMA.


Alles wird mit der feinen ockerfarbenen Sandschicht überzogen, afrikanischer Puderzucker. Wir hoffen, es stimmt nicht, was in Wikipedia zu lesen ist: "Calimawetterlagen können mehrere Wochen andauern...".

La Calima endet überraschend bereits am Freitag. Samstag schnellt der Wasserverbrauch in der Marina in die Höhe - die Boote werden von Orange auf Weiß zurück gewaschen.

Eine erste Bergwanderung, hinunter in das hübsche Örtchen PLAYA SANTIAGO, beschert Muskelkater. Wie schön diese Insel ist! Wem es hier nicht gefällt, dem gefällt's nirgendwo.
Sonntags fahren wir mit dem Leihwagen (119,- Euro/Woche) in den Norden der Insel, nach HERMIGUA, AGULO und VALLEHERMOSO, allesamt pitoreske Dörfer, zurück durch den Nationalpark GARAJONAY mit dem höchsten Berg der Insel, 1487 Meter. Hier gedeiht der größte noch zusammenhängende Lorbeerwald der Erde, urwaldartig, grandios. Ein Paradies!










Weitere schöne und anstrengende Wanderungen, Tim ist zeitweise not amused, im Valle Gran Rey und bei El Cedro folgen. Einen schönen Nachmittag mit Grillen verbringen wir bei Laguna Grande, wo große steinerne Grills und Öfen sowie Feuerholz für die Besucher zur Verfügung stehen.


Es gibt eine Besonderheit auf La Gomera: EL SILBO, eine PFEIFSPRACHE, die sich bis heute auf der Insel erhalten hat. Die genauen Ursprünge der Pfeifsprache sind nicht eindeutig. Gesichert ist, dass zwei französische Missionare im Jahre 1413 in einer Schrift einen merkwürdigen Stamm auf den Inseln erwähnen, „der nur mit den Lippen spricht“. El Silbo entstand aus dem Bedürfnis, sich über die vielen tiefen und weiten Schluchten der Insel zu verständigen. Die Reichweite kann, je nach Windrichtung, acht bis zehn Kilometer betragen. Noch im Spanischen Bürgerkrieg wurden die Männer, die die Pfeifsprache beherrschten, die Silbadores, von beiden Seiten zur Nachrichtenübermittlung an der Front eingesetzt. Seit einigen Jahren wird El Silbo auch wieder an den Grundschulen gelehrt.


Happy Birthday, lieber Timmy, happy Birthday to you! Am 22. wird Tim 11! Nix mehr "kleines Männchen", "Zwerg", "Babymaus" ...  fast ein Tee-Nager nun.





"Ich will hier nicht weg", sagt Canan, Tim "ich möchte ein Gomero werden". Sock denkt dies auch und sagt denoch "Am Montag geht's weiter nach La Palma." Schön war es auf La Gomera, kleine Insel mit großer Gastfreundschaft, sympathischer Marina und faszinierender Natur. Wir haben uns zuhaus gefühlt.

Am frühen Morgen des 26.03. werden wir, gemeinsam mit Safari Cat, ablegen zur ca. 60 Seemeilen langen Überfahrt, Kurs Nordwest, in die Haupstadt SANTA CRUZ der Insel LA PALMA. Es wird gegen Welle und Wind gehen, 12 Stunden werden wir wohl brauchen.

Javier, Tim's Segellehrer und ein toller Typ, pfeift zum Abschied in El Silbo "ADIOS..."

3 Kommentare:

  1. Blimey, a dust storm on Brian's birthday .... Nicht so Gut ! xxx

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  2. How lovely to get a post card from La Gomera , it looks wunderbar !

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  3. Glad to read that Timmy had a lovely Birthday, with cake and his friends. You seem to have had a wonderful time on La Gomera, Bon Voyage [said like Julia ;-)] and Happy Landings in La Palma.

    xxx

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